Die Mischung macht’s – das gilt umso mehr für die Karibik. Wer durch diese vielfältige Inselwelt kreuzt, sollte unbedingt auch in Grenada halt machen. Ein Idyll mit Sandstränden, Regenwäldern, Vulkanen und Wasserfällen. Und einer einzigartigen Würze! Sobald ihr einen Fuß an Land setzt, kitzelt es euch in der Nase und ihr seid wie betört: Der Duft nach Zimt, Vanille, Nelke und Muskat, der überall in der Luft liegt. Grenada heißt nicht umsonst die „Gewürz-Insel“.
Die großen Schiffe liegen meist im Hafen der Hauptstadt St. George (ca. 110 000 Einwohner) oder ankern in der Bucht „Carenage“. Immer im Blick die pastellfarbenen Häuser, die sich an den Hängen rund um die Bucht hochhangeln.
Was es auf der Insel zu entdecken gibt, sagen wir euch hier:
Neben den üblichen Standard-Sightseeing-Rundfahrten lautet bei den meisten Angeboten die Devise „Aktiv Sein“.
Tipp 1: Tropische Wanderung über eine Gewürz-Plantage zum Wasserfall
Also: Wollt ihr eine Wanderung machen und euch danach abkühlen unter einem wilden Wasserfall?
Bei diesem Ausflug geht es zunächst mit einem Minibus zu einem Vulkankratersee names Grand Etang. Er liegt auf 530 Meter Höhe mitten im Urwald, ist Mittelpunkt des gleichnamigen Nationalparks. An einer Planatage in der Nähe startet ihr zu eurer Wanderung. Wir haben sie mitgemacht.
Euer Guide stattet euch zunächst mit Wanderstöcken aus Holz aus. Die machen Sinn. Warum, werdet ihr später erfahren…
Unser lokaler Führer ist ein Rastamann mit typischer Strickmütze und stellt sich als Luis vor. Bei dem Spaziergang durch die Felder zeigt Luis uns die wichtigsten hier gedeihenden Gewürze und wo sie wie wachsen. Neben Zimt, Vanille, Muskat und Ingwer sind das Kakao, Pfeffer und Zuckerrohr. Grenada hat auch viele exotische Früchte: Guaven, Papayas und Bananen. Auch die hängen hier üppig an den Bäumen bzw. Sträuchern.
Am Ende der Plantage geht es einen engen, steinigen und vor allem steilen Weg durch den Tropenwald in eine Schlucht hinunter. Hier kommen unsere Gehhilfen als Stütze zum Einsatz. Gut 40 Minuten später hüpfen wir über die Steine eines wilden Bachs. Die Urwaldriesen um uns herum öffnen sich unverhofft , und wir stehen in einer Lichtung – vor uns zwei Waserfälle.
Doppelter Salto in die Tiefe
Nun hat Luis seinen Auftritt : Während wir unsere Kameras klicken lassen und diese Natur-Szenerie fotografieren, ist er auf die Plattform des obersten Wasserfalls geklettert.
Stellt sich mit dem Rücken nah an den Abgrund, springt rückwärts in die Luft, macht einen zweifachen gestreckten Salto und landet gute 20 Meter weiter unten im Wasserbecken der Fälle.
Ein kleines Meisterstück!
Eine einmalige Vorstellung – gut, wer diese Sekunden einfangen konnte.
Nach dem anstrengenden Aufstieg zurück zur Plantage geht’s zurück zum Schiff. Doch nicht bevor uns Luis noch eine Überraschung serviert. Einen frischen, selbstgepressten Guavensaft. „Der schmeckt nicht nur köstlich, sondern hilft auch, wenn der Magen krummelt“, erzählt er.
Tipp 2: Bike-Exkursion zum Traumstrand
Radtouren in der Karibik sind vor allem eins – schweißtreibend. Das gilt auch für die gemäßigte der beiden angebotenen Radtouren über „nur 35“ Kilometer entlang der Küste des hügeligen Grenadas.
Wir waren an Bord der Mein Schiff 2 und haben einen Ausflug mitgemacht. Zunächst werden wir verkehrssicher vorbereitet: Jeder Teilnehmer bekommt ein 27-Gang-Rad, das bereits auf seine Größe eingestellt wurde. Helm ist Pflicht. Auch einen Rucksack mit einer Flasche Wasser und eiem Müsliriegel drin bekommen wir gestellt.
Entlang des Hafenbeckens von St. George geht es in zwei Gruppen je 15 Teilnehmer in Richtung Süden. Die ersten 20 Minuten haben es schon in sich. Durch die Kolonialbauten der malerischen Hauptstadt müssen die Biker einige hohe Hügel überwinden. Alle schalten schnell und vorausschauend. Ins Schwitzen und Keuchen kommt jeder trotzdem.
Kein Wunder, bei bis zu 32 Grad und schwüler Luft: morgens hatte es noch geregnet und auch beim ersten Stopp, dem Aussichtspunkt Quarantine Point, mit Blick auf die schöne Grand Anse und sogar die Mein Schiff 2, kommen noch ein paar Tropfen runter.
Gute 90 Minuten später ist das Etappenziel erreicht: Der Traumstrand Aquarium Beach: Baden, Sonnen, Spazieren im Sand oder nur Ausruhen für den Rückweg.
Mal ehrlich, 30 Kilometer Strampeln und dabei 250 Höhenmeter überwinden reichen völlig aus für ein Karibik-Fitness-Programm. Obwohl auch viele Kreuzfahrtgäste auf der sportlichen Tour über 35 Kilometer und sogar 500 Höhenmeter ihren Spaß hatten und begeistert zurück kamen.
Wer es lieber gemütlich angehen möchte, kann auch in St. Geoge bleiben. Und wer nach der Radtour noch Zeit hat, sollte sich einen Spaziergang durch die Stadt nicht entgehen lassen.
Tipp 3: Ein Hauch Kolonialzeit – Bummel durch St. George
St. George soll die schönste Stadt in der Karibik sein. Urteilt selbst!
Pastellfarbene Häuschen ziehen sich im Halbkreis an den Hängen der natürlichen Hafenbucht, die Carenge genannt wird, hinauf. Pittoresk muten ihre roten Ziegeldächer und schmiedeeisernen Balkone an.
Die Hauptstadt von Grenada, seit 1877 britische Kolonie und seit 1974 unabhängig als Mitglied des Commonwealth, verströmt noch einen Hauch Kolonialzeit.
Die Stadt mit rund 110 000 Einwohnern ist sehr gut zu Fuß entdecken. Startet einfach direkt vom Pier am Melville Street Cruise Terminal, wo die großen Schiffe Halt machen. Wenige kleinere Cruiser fahren auch in den Inner Harbour und legen direkt an der Carenage an.
Die Carenage ist das Herzstück von St. George und seine hübschen Lagerhäuser entlang der Bucht laden zum Flanieren ein.
Wenn ihr shoppen wollt, empfehlen wir das nahe Einkaufszentrum an der dem offenen Meer zugewandten Esplanade. Ihr kommt von der Carenage dank des recht neu erbauten Sendall Tunnels direkt hin. Nur eine Straße weiter könnt ihr auf dem Market Square einen typischen karibischen Markt besuchen – mit Obst, Gemüse und Kunsthandwerk. Früher wurden hier öffentliche Hinrichtungen abgehalten. Samstag ist hier die Hölle los. Achtung: Der Markt ist Sonntags geschlossen!
Oberhalb der Stadt liegt das Fort George, 1705 von den Franzosen – ja, die waren auch hier, bis die Briten sie verjagten– errichtet. Heute haust hier die Inselpolizei. Schön: Ihr könnt einen fantastischen Blick über die ganze Bucht genießen. Mit Schiff vor der Linse – ein Foto-Hotspot!
Geschichtlich gesehen gewann das Fort an Bekanntheit, als 1984 der revolutionäre Maurice Bishop mit 13 seiner Ministern hier umgebracht wurde. Eine Gedenktafel erinnert daran.
Noch bequemer geht eine Erkundung von St. George auch mit dem Grenada Discovery Train. Einfach einsteigen und sich mit dieser Bimmelbahn auf mehreren Routen durch das Städtchen fahren lassen.
Lust auf Baden?
Dann nehmt euch ein Taxi – das sind die Autos, deren Autonummern mit einem „H“ beginnen – und laßt euch zum Strand bringen, der Grand Anse. Auch eine Möglichkeit, dorthin zu kommen: Mit einem der bunten Wassertaxen.
Tipps 4: Alternativen
Natürlich bieten die Kreuzfahrt-Reedereien auch eine Menge weiterere Ausflüge für jeden Geschmack an. Beispiele:
Besuch einer Muskatnuss- oder Kakaofabrik
Karibischer Kochkurs
Kajakfahrt
Feucht-fröhliche Tour auf dem „Rhum-Runner“.
Bootsfahrt mit Schnorcheln
Jeep-Tour
Hier findet ihr noch mehr Tipps für Landgänge in der Karibik.
http://diekreuzfahrtblogger.de/karibikkreuzfarten-dominikanischerepublik/
http://diekreuzfahrtblogger.de/karibikkreuzfahrten-antigua/
http://diekreuzfahrtblogger.de/karibikkreuzfahrten-barbados/