Ob Kreuzfahrt oder Landausflug: Wer reist, liest auch! Davon sind wir überzeugt. Am liebsten Romane, Krimis, Gedichte, Sachbücher, die in jenen Gegenden spielen, in die wir bald sein werden oder in denen wir uns gerade aufhalten. Deshalb haben wir für Euch unsere persönlichen Empfehlungen an Lieblings-Büchern zusammengestellt. In loser Form soll so auf dieser Seite eine Sammlung an vielfältiger Reise-Literatur entstehen.
Wo warst du unterwegs? Was hast du dort gelesen? Wir freuen uns auch über deine Lese-Tipps!
KUBA
Der Klassiker: „Der alte Mann und das Meer“.
Autor: Ernest Hemingway. US-Schriftsteller (1899-1961)
„Ernest Hemingway, der Magier mit den schlichten Hauptsätzen und dem Gespür für alles Sinnliche. Im Grunde zelebriert sein Blick eine Liebe zur Schöpfung. Und so geht es denn auch nicht um Entfremdung, Identität, Skepsis oder gar Angst, sondern einzig und allein um das Glück. Um die kühne Dreistigkeit, auf dem puren Glück zu bestehen. (Die Zeit)
Die Novelle, die in seiner Wahlheimat Kuba spielt, ist seine letzte zu Lebzeiten veröffentlichte-
Hemingway bekam für sie 1954 den Nobelpreis der Literatur.
Inhalt: 84 Tage war der kubanische Fischer Santiago auf dem Meer ohne einen Fang zu machen. Schließlich fängt er einen Marlin. Erharpuniert diesen riesigen Schwertfisch – und ein zwei Tage und zwei Nächte dauernder verzweifelter Kampf beginnt um diesen Fisch. Ein Rudel Haie hatte den Marlin anfallen. Der Alt kämpfte nach dem Credo, das auch Hemingways wear: „Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben.“
Zum Vorbild für die Figur des alten Fischers befragt, sagte Hemingway zu einem Journalisten: „Es ist der Kampf eines Menschen mit einem Fisch […] Der alte Mann ist keine bestimmte Person … Eine Menge Leute haben behauptet, dieser oder jener sei der alte Mann, und jemand anderes sei das Kind. Es ist eine große Eselei! Ich schrieb diese Geschichte auf Grund meiner Erfahrungen im Fischfang, die ich im Laufe von dreißig Jahren in diesen Gewässern und auch schon vorher machte. Die meisten Fischer aus Cojimar haben ähnliche Erfahrungen gemacht … Wenn der alte Mann jemand ist, so ist er der Vater des Chago, der vor vier Jahren gestorben ist. Ich habe oft mit ihm gefischt.“
Die Biographen glauben jedoch zu wissen, dass als Vorlage für Santiago der kubanische Fischer Gregorio Fuentes diente.
Taschenbuch, 144 Seiten, rororo; Auflage: 20 (2012),
Preis: 8,99 Euro, ISBN-10: 3499226014, ISBN-13: 978-3499226014
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Für politisch Interessierte! Zeitdokument, Momentaufnahme und Informationsquelle
Amboss oder Hammer: Gespräche über Kuba
Autoren: Westdeutscher Journalist Volker Hermsdorf und ostdeutscher Politiker Hans Modrow
Inhalt: Die monatelang dauernden und hier zum Teil aufgezeichneten Gespräche sind ein für jeden politisch Interessierten unverzichtbares Bild von den Beziehungen zwischen der DDR und der BRD zu Kuba in den letzten 45 Jahren, dem gegenwärtigen Aktualisierungsprozess der Karibikinsel und dessen Bedeutung für die Perspektiven des Sozialismus. I
Taschenbuch, 429 Seiten, Verlag Wiljo Heinen,
Preis: 16,00 Euro , ISBN-10: 3955140202 / ISBN-13: 978-3955140205
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FRANKREICH:
Krimi-Fans aufgepasst!: „Provenzalische Verwicklungen“
Autorin: Sophie Bonnet ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Mit ihrem Frankreich-Krimi Provenzalische Verwicklungen begann sie eine Reihe, in die sie sowohl ihre Liebe zur Provence als auch ihre Leidenschaft für die französische Küche einbezieht. Dies ist ihr zweiter Roman.
Infos: www.sophie-bonnet.de/
Inhalt (Klappentext):
Ein atmosphärischer Frankreich-KrimiSainte-Valérie, ein idyllisches Dorf in der Provence inmitten von Weinbergen und Olivenhainen. Der ehemalige Pariser Kommissar Pierre Durand würde den Spätsommer in seiner Wahlheimat genießen, wenn ihn nicht gerade seine Freundin verlassen hätte. Doch auch mit der Ruhe ist es plötzlich vorbei: Der Dorfcasanova wird ermordet in einem Weintank aufgefunden – daran geheftet ein Rezept für Coq au vin. War es ein makabrer Racheakt eines gehörnten Ehemanns? Die Dorfbewohner halten fest zusammen. Und schon bald ahnt Pierre, dass sich hinter der schönen Fassade Sainte-Valéries ganze Abgründe auftun …
Paperback, Blanvalet, 352 Seiten
Preis: 14,99 Euro , ISBN: 978-3-7645-0539-4
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MALLORCA:
Poetisches für kühle Inseltage: „Ein Winter auf Mallorca“
Autorin: George Sand, eigentlich Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil. Französische Schriftstellerin ( 1804 -1876)
Inhalt: George Sand beschreibt in ihrem Reisebericht die Menschen der Insel als stur, rückständig und von dunklem Gemüt. Die Landschaft und die Insel selbst lobt sie jedoch in den höchsten Tönen. Hier schafft sie ein poetisches, fein beobachtetes Bild Mallorcas.
Im November 1838 übersiedelte George Sand mit ihren Kindern Maurice und Solange nach Mallorca. Maurice litt an Rheuma. Das Klima sollte ihm Linderung versprechen, so die Ärzte . Aber auch Chopin, den George Sand im selben Jahr durch Franz Liszt kennen lernte, ging mit ihr dorthin. Er litt am Tubberkulose. Man landete mangels Alternativunterkünften in der säkularisierten Kartause von Valldemosa. Doch der Winter im Jahr 1838/39 war feucht und masskalt – besonders in den Bergen der Westküste. Chopins Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter. Außerdem dauerte es unvorhergesehen lange, bis sein Klavier auf der Insel eintraf: der Komponist musste mit einem schlechten Instrument vorlieb nehmen. Dennoch schrieb er hier einige seiner schönsten Melodien – so. z.B. die „Regentropfen-Preludien“.
Die extravagante Schriftstellerin George Sand hatte es auf Mallorca besonders schwer. Die einfachen Bauern wussten nicht, was sie von der Zigarre-rauchenden Frau in Männerkleidern halten sollten. Auch die „unmoralische“ Beziehung ohne Trauschein war ihnen äußerst suspekt. Nach 98 Tagen verließen Chopin und Sand die Insel wieder. Die Beziehung zwischen Chopin und George Sand endete 1847. Warum ist nicht bekannt.
Taschenbuch: 223 Seiten nsel Verlag; Auflage: 3 (24. Oktober 2011)
Preis: 7,99 Euro, ISBN-10: 3458357742 ISBN-13: 978-3458357742
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USA:
Bissige Satire auf die Immigranten-Gesellschaft Miamis: „Back to Blood“
Autor: Tom Wolfe (geb. 1931), US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist, Kunst- und Architekturkritiker sowie Illustrator. Er wurde weltweit bekannt durch seinen 1987 erschienenen Debütroman und Bestseller „Fegefeuer der Eitelkeiten“ , das ich bis heute hier gleich auch noch als DAS New-York-Buch empfehlen kann, Nun hat er mit diesem700 Seiten-Werk eine andere schillernde Metropole „zerlegt“ – Miami.
Inhalt:
„Wenn du Miami wirklich verstehen willst, musst du dir erstmal eine Sache klarmachen“, so der Bürgermeister Miamis imBuch:. „In Miami hasst jeder jeden.“ Und Blut (engl. Blood ), also Herkunft, ist in dieser Stadt alles. Miami ist nämlich die einzige Stadt der Welt, deren Bevölkerung zu mehr als 50 Prozent aus frisch Eingewanderten besteht. Wolf hat akribisch in der Florida-Metropole recherchiert. „Diese Stadt ist zerteilt in Nationalitäten, Rassen und ethnische Gruppen.“ Auf dieser Basis werden Jobs, Wohnungen und Respekt vergeben, Freundschaften geschlossen und Rivalitäten besiegelt. Mit einem spektakulären und lebensgefährlichen Stunt rettet der Polizist Nestor Camacho einen kubanischen Flüchtling von einem 20 Meter hohen Schiffsmast in der Bucht vor Miami.Dem Flüchtling droht daraufhin die Abschiebung, und der selbst kubanisch-stämmige Camacho wird mit seiner Tat in seinem Viertel zum Verräter und gehassten Mann. Als sich dann auch noch seine ebenfalls kubanisch-stämmige Freundin von ihm trennt, weil sie lieber mit Hilfe neu gewonnener weißer Freunde die soziale Status-Leiter hinaufklettern will, ist Camacho ganz unten angekommen. Sein Niedergang ist nur noch ene Frage der Zeit….
Fazit: Faszinierend wird hier die komplexe Struktur des Pulverfasses Miami aufgezeigt und die alles überlagernde Oberflächlichkeit, die einmal im Jahr hinter aufgesetzter Kultiviertheit verschwindet. Im Dezember nämlich, wenn die Kunstmesse „Art Basel Miami Beach“ wieder Millionen Dollar mit zeitgenössischer Kunst umsetzt.
Hardcover, 768 Seiten, Karl Blessing Verlag, München,
Preis: 24,99 Euro. ISBN 978-3896674890
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MYANMAR:
Liebesgeschichte im magischen Birma: „Das Herzenhören“
Autor: Jan-Philipp Sendker, (geb. 1960 in Hamburg), Journalist (u.a. Stern). „Das Herzenhören“ ist sein erster Roman „Das Herzenhören“. Es folgten „Herzensstimmen“, „Das Flüstern der Schatten“ (2007) und „Drachenspiele“ (2009).
„‚Das Herzenhören‘ ist hervorragend erzählt, poetisch geradezu – ohne auch nur einmal Gefahr zu laufen, in Kitsch abzudriften. Lesen!“ (Augsburger Allgemeine)
Inhalt (Klappentext):
Julia Win, eine junge Amerikanerin, reist auf der Suche nach ihrem Vater, in ein fremdes Land – Birma – und löst dort die Rätsel ihrer Kindheit.“ Sie trifft auf Mi Mi, gehbehindertes Mädchen, und Tin Win, einen blinden Jungen. Die beiden verbindet eine Liebe, die nicht an Zeit und Raum gebunden scheint, die nur scheinbar unerfüllt bleibt.
Fazit: Dem Autor ist ein ganz bezauberndes Werk gelungen. Klar, voller Weisheit, unsentimental, so unaufdringlich in seiner Sprache so lebendig in seinen Bildern – ein Hauch von Birmas Schönheit und der Lebensart und Philosophie seiner Menschen weht darüber hin.
Taschenbuch: 288 Seiten, Goldmann (1. September 2004)
Preis: 9,99 Euro, ISBN-10: 3442457262 , ISBN-13: 978-3442457267